Interview zum Thema Sport und Gesundheit

CBN Deutschland Geschäftsführer Andreas Pitti Heerwagen ist nicht nur überzeugter Christ, sondern auch 7-facher Ironman-Finisher und war viele Jahre als Personal Trainer tätig. Im Interview erzählt er, warum es sich lohnt, auf seinen Körper zu achten und wie er persönlich Gott im Sport begegnet.  

Lieber Pitti, Du hast in Deiner Zeit als Personaltrainer vielen Menschen geholfen, ihre sportlichen Ziele zu erreichen oder etwas für ihre körperliche Gesundheit zu tun. Was ist Dein persönlicher Tipp für alle, die sich mit Sport schwertun? 

Pitti: Mein Tipp: Finde eine neue Routine und schau zuerst, wie es in deinen Zeitplan passt. Man sollte schauen, was kann ich in meinem momentanen Leben abgeben und das dann ersetzen mit einer neuen, sportlichen Routine. Wann immer es reinpasst: morgens, abends, mittags – das ist so der erste Schritt, den ich auch immer mit Menschen, die ich trainiert habe, besprochen habe.  

Welche Bedeutung hat Sport für Dich persönlich? 

Pitti: Früher hatte Sport eine viel zu große Bedeutung, doch jetzt ist es für mich mehr ein Ausgleich. Früher habe ich dadurch meine Anerkennung bekommen, doch die krieg ich jetzt durch Gott. Sport macht heute einfach Spaß und ist zur Gesunderhaltung und als Ausgleich.  

Sport macht mir heute einfach Spaß und ist zur Gesunderhaltung und als Ausgleich.  

Welchen Einfluss hat Sport auf Körper, Geist und Seele? 

Pitti: Einen großen! Weil Gott hat uns einen Körper gegeben und den soll man pflegen und drauf achten. Er ist sein Tempel, in dem man lebt oder leben darf und man soll ihn schätzen und auch respektieren, auf ihn hören, aber trotzdem gut pflegen mit Sport und guter Nahrung.  

Warum ist es wichtig, sich auch als Christ um seinen Körper zu kümmern? 

Pitti: Weil Gott uns eben diesen einen Körper gegeben hat. Und auf den muss man achten. Man sagt ja immer: In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist und das sehe ich genauso mit den christlichen Werten.  

Wird der Körper und Sport heute nicht oftmals überbewertet und zu einer Art Ersatzreligion?  

Pitti: Ja, das seh’ ich leider auch so. Man kann so schnell in dieses Bild verfallen, ich muss einem bestimmten Ideal entsprechen und da geht es dann gar nicht mehr um „Wie fühl ich mich eigentlich in dem Körper?“. Es gibt so viele tolle Körper, die man in Magazinen oder auf Social Media sieht, die einem vorgaukeln, dass man so aussehen muss, um akzeptiert zu werden. Aber das ist totaler Quatsch. Du musst dich selber akzeptieren, denn es geht nur darum, wie du dich siehst und wie du dich vor Gott siehst – und alles andere ist uninteressant.  

Wie kann uns ein starker Körper helfen? 

Pitti: Mit einem starken Körper hast du mehr Ausdauer, du kannst klarer denken, du kannst auch meiner Meinung nach deinen Glauben besser ausleben.  Ich glaube, dass ein gesunder Körper dir grundsätzlich hilft, besser durchs Leben zu kommen.  

Und wenn mir Sport keinen Spaß macht oder ich keinen machen kann aufgrund von Einschränkungen? 

Pitti: Jeder kann sich bewegen – nach seinen Möglichkeiten. Es muss nicht der Leistungssport sein. Draußen in der Natur zu sein, in Bewegung zu bleiben, in welcher Form auch immer, ist ein guter Ansatz. Auch wenn man etwa im Rollstuhl sitzt und einfach durch die Natur fährt, ist das doch viel mehr Wert für Körper und Geist, als sich nur Zuhause vor dem Fernseher zu verstecken. Von daher würde ich jedem empfehlen: Nie verstecken, sondern rausgehen, nicht darauf gucken, was man alles nicht kann, sondern sich etwas nach seinen Möglichkeiten suchen.   

Wie kann ich meinen inneren Schweinehund überwinden?  

Pitti: Es geht nur um die Frage des Warums. Man braucht ein Ziel. Möchte ein Großvater seine Enkel länger erleben? Ja! Also sollte er die Motivation haben, gesünder sein Leben im Alter zu leben, um mehr Jahre mit den Enkelkindern zu bekommen. Und er hat die Wahl, wie er isst, was er trinkt, was er macht. Er will bestimmt aktiv mit den Kindern rumrennen und auf dem Spielplatz spielen, sie heben können und dazu kann man mit einem gesunden Lebensstil seinen Teil beitragen.  

Wie kann ich Sport und Glaube verbinden? 

Pitti: Gott sollte an erster Stelle stehen, das hat Priorität, und nicht sportliche Ziele, wie es bei mir früher einmal war. Sport kann auch eine Möglichkeit sein, Gott zu erleben. Mir geht das auch so. Bei sportlichen Durchbrüchen bin ich Gott dankbar und lobe ihn oder wenn ich total kaputt bin, kann ich aus meinem Glauben Stärke ziehen. Ich kann mich noch an einen Ironman erinnern, als ich nach 160 km plötzlich anfing, zu Jesus zu singen und das hat mir solche Energie gegeben. Oft gibt mir der Sport auch Raum, meinen Glauben auszuleben. Das ist eine Zeit, in der ich die Zweisamkeit mit Gott besonders spüre. Der Sport verschafft mir – im normalen Leben so beschäftigt mit den Kids und dem Beruf – die Möglichkeit, allein zu sein auf meinem Fahrrad, ohne Telefon in der Nähe und dann diese Zeit zu haben, zu beten und im Gespräch mit Gott zu sein. Und das ist toll! 

Sport kann auch eine Möglichkeit sein, Gott zu erleben.

Wie hältst du dich persönlich körperlich und geistlich fit? 

Pitti: Körperlich halte ich mich mit Triathlon fit, also ich mach Laufen, Radfahren und Schwimmen in Kombi mit einem Mix aus Krafttraining und Rücken-, Bauch-, Beine- und Po-Übungen. Ich fühle mich wohler, wenn ich sportlich aktiv bin. Um mich geistlich fit zu halten, sind für mich drei Sachen wichtig: in der Bibel lesen, und zwar analog, in einer gedruckten Bibel und nicht auf dem Handy, weil mich das ablenkt, dann Gott nach speziellen Dingen fragen und dann das Schwierige: auf die Antwort warten. Das hat für mich immer gut funktioniert.  

Vielen Dank für das Interview! 

 

Dieser Artikel stammt aus dem Erlebt Magazin zum Thema „Sport“ (Ausgabe Nr. 40 – August 2023)

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