Anbetung — Gott Raum geben
von Rebecca Ulbrich, Leitung CBN Gebetshotline
Anbetung bedeutet nicht nur schöne Lieder zu singen. Anbetung ist ein Ausrichten auf Gott, ein „ihm Raum geben“ und Anerkennen, wer er ist!
Dieses Anerkennen kann sich durch Singen ausdrücken, aber auch durch Sprechen, Flüstern oder durch einfaches Stillsein vor ihm. Es geht nicht in erster Linie darum anzuerkennen, was er tut oder was er uns geben kann, sondern es geht um ihn als Person, darum wer er ist und wie er ist.
Gott möchte Gemeinschaft mit uns haben. So wie ein guter Freund, oder eine geliebte Person, möchte er nicht nur von uns aufgesucht werden, wenn wir etwas wollen oder in Not sind. Er möchte um seiner selbst willen geliebt und gesucht werden.
Anbetung ist freiwillig
Johannes Hartl sagte einmal in einem Vortrag: „Anbetung ist das freiwillige Raum geben des Egos vor einem, der unendlich größer ist. Anbetung ist das freiwillige Niederlegen meiner eigenen Beschäftigung mit mir selbst — um eines Größeren willen.“ In der Anbetung suchen wir ihn also zweckfrei, wir suchen sein Angesicht und nicht seine Hand. Er soll in uns, in unseren Gedanken, unserem Verstehen und unserer Erkenntnis über ihn immer größer werden und Raum gewinnen. Ganz nach dem Prinzip aus Joh. 3,30: „Christus soll immer wichtiger werden, und ich will immer mehr in den Hintergrund treten.“
Nur Gott verdient Anbetung
Als Jesus in der Wüste vom Teufel versucht wird, geht es in der letzten Versuchung auch um Anbetung. Der Teufel will um jeden Preis die Anbetung Jesu. Dieser jedoch widersteht und entgegnet ihm: „Bete allein Gott, deinen Herrn, an und diene nur ihm!“ (Mt. 4, 10)
Dies zeigt, dass man auch etwas anderes als Gott anbeten kann. In diesem Fall den Teufel direkt. Doch wenn nun Anbetung bedeutet, dass man jemandem oder etwas Raum und besondere Anerkennung gibt, so kann alles Mögliche angebetet werden: Beziehungen, Geld, Macht, Digitale Medien, oder andere Herzenswünsche…
Folgende Frage ist es also wert, gestellt zu werden: Wem oder was geben wir am meisten Raum in unserem Leben? Womit verbringen wir unsere Zeit? Worum kreisen unsere Gedanken und Worte? Wen oder was beten wir innerlich an?
Ich glaube, dass es im Alltag schnell passiert, dass wir den Fokus verlieren und nur um uns selbst kreisen — oder darum, was uns eben gerade wichtig ist. Es bedarf einer bewussten Entscheidung und einer aktiven Handlung, die Aufmerksamkeit von uns selbst abzuwenden und Gott zuzuwenden: ihn anzuschauen, ihm unsere Zeit zu geben, ihn wirken und sprechen zu lassen, und ihn im letzten anzubeten.
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