Ukrainische Flüchtlinge erreichen Polen
Einsatz an der Grenze
Seit Wochen zwingt der Krieg in der Ukraine Tausende von Familien ihr Heimatland zu verlassen. In Autos, Bussen und Zügen zusammengepfercht, wissen viele dieser Flüchtlinge nicht, wohin sie gehen oder wo sie bleiben werden.
Für die meisten von ihnen ist das erste Ziel die polnische Grenze. Hier sind wir mit Operation Blessing und Orphan’s Promise seit Wochen bereits im Einsatz und versorgen zum Beispiel die Ankommenden mit warmem Essen, Getränken, Hilfsgütern und heißen sie in beheizten Zelten willkommen, um nach der langen Reise zur Ruhe zu kommen. Es ist der erste Moment des Friedens für sie. Sie überqueren eine Grenze und sind von einem Moment auf den anderen in Sicherheit. Auf der einen Seite der Grenze dürfen Bomben fallen, auf der anderen nicht. Dieser erste Moment des Friedens betrifft allerdings nur den äußeren Zustand. Im Inneren steckt noch die Angst, die Vorsicht und das Trauma der vergangenen Wochen.
Auf der Flucht
Wir haben mit Tamara und Tatyana gesprochen, zwei ukrainischen Müttern, die sich in einem der Züge auf dem Weg zur Grenze kennengelernt haben. Sie erzählten uns die Geschichte ihrer erschütternden Reise. Sie flohen vor Beschuss und Bomben und ließen auf der Suche nach Sicherheit alles zurück, vor allem, um ihre Söhne außer Gefahr zu bringen.
Tatyana erzählt: “Wir hörten so oft die Sirenen. Man hört die Schüsse und Bomben in den Nachbarorten. Mein Mann sagte mir und unserem Sohn dann, dass wir packen und fliehen sollten. Er brachte uns zum Zug und wir verließen unser Zuhause.”
Tamara hat die Bilder noch vor Augen: “Es ist so beängstigend, wenn du durch die Straße gehst und die Flieger so tief fliegen, direkt über dir. Man hat nur Angst. Die Kinder blieben fast nur im Keller.”
Auch die Reise nach Polen war gefährlich für die beiden Frauen und ihre Kinder. „Während wir mit dem Zug fuhren, hatten wir Angst, das wir beschossen werden. Einige andere im Zug haben uns nämlich gesagt, dass der Zug, der vor uns fuhr, auch beschossen wurde“, erzählen beide mit stockender Stimme.
An der Grenze
Als Tamara und Tatyana die Grenze überquerten, hat unser Operation Blessing Team sie in unser Zelt eingeladen. „Ich war so überrascht von den ganzen Freiwilligen. Sie alle kümmern sich um dich, wollen helfen. Die Kinder bekamen Süßigkeiten und Spielzeug, wir haben Essen und Trinken bekommen. Und wenn dir kalt ist, geben sie dir was zum Aufwärmen. Vielen Dank, dass ihr so helft! Denen, die nichts mehr haben und sich fühlen wie im Nirgendwo.“ Tamara bedankt sich auch: „Gott segne euch darin weiter zu helfen. Vielen Dank!“
Auch Andreas Heerwagen, Geschäftsführer von CBN Deutschland, war mit Operation Blessing in Polen an der Grenze. Er konnte sogar einige ukrainische Mütter und ihre Kinder persönlich über die Grenze hinweg begleiten und sie in unserem Willkommenszelt mit allem Nötigen versorgen. „Es sind vor allem die kleinen Dinge, die einen Unterschied machen. Sich einfach mal hinsetzen zu können, sich ausruhen und sauberes Wasser trinken. Mir ist wieder einmal bewusst geworden, wie gut es uns in den deutschsprachigen Ländern geht.“
Unsere Arbeit vor Ort wird fortbestehen, solange wie Menschen dort diese Hilfe dringend benötigen. Wir wollen Friedensstifter sein und unsere Möglichkeiten nutzen zu helfen, zu segnen und zu trösten. Vielen Dank, dass Sie durch Ihre finanzielle Unterstützung Teil dieser kostbaren Arbeit sind und diese Hilfe überhaupt möglich machen.
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