Grundlagen für finanzielle Entscheidungen in Deinem Leben

 

Von Elke Müller, Vorstandsvorsitzende der Freikirchen.Bank 

Finanzen – ein Thema, dass unser Leben stark bestimmen kann und dadurch zum Segen oder zum Fluch wird. Interessant ist: Haben wir wenig Geld, fühlen wir uns arm und müssen uns immer wieder mit unseren Finanzen befassen. Haben wir genug, so thematisieren wir es nicht, nach dem Motto: „Über Geld spricht man nicht, Geld hat man!“. Wir verkennen häufig, wie stark uns das Geld regiert. Geld ist kein neutrales Thema, es ist ein hochgradig geistliches Thema.

Was bedeutet Geld aus biblischer Sicht für Dich? Inwieweit vertraust Du in Sachen Finanzen auf Gott? Welche Strategien verfolgst Du?

Es ist auffallend, wie oft in der Bibel von Besitz und Geld die Rede ist. Etwa 700 Bibelverse beziehen sich direkt auf das Thema Geld und sogar 2350 Bibelverse handeln vom Umgang mit Besitz und Geld. Von den 38 Gleichnissen, die uns in der Bibel von Jesus überliefert werden, beziehen sich 16 auf unser Thema. Für Jesus war das Verhalten in Sachen Geld eindeutig ein Gradmesser für das geistliche Leben.

Aufgrund der Vielzahl von Bibelversen basieren die Überlegungen in diesem Text auf den Versen aus Matthäus 6,24-34. Mich tröstet und fordert der Text gleichzeitig heraus.

Niemand kann zwei Herren gleichzeitig dienen. Wer dem einen richtig dienen will, wird sich um die Wünsche des anderen nicht kümmern können. Er wird sich für den einen einsetzen und den anderen vernachlässigen. Auch ihr könnt nicht gleichzeitig für Gott und das Geld leben. (Matthäus 6,24)

 

1. Du kannst nicht zwei Herren dienen!

 

Jesus verwendet den Begriff „Mammon“, der zu einem Gott für uns werden kann.

Es geht mir nicht darum, einfältig das Geld zu einem Feind des christlichen Lebens hochzustilisieren. Meines Erachtens ist weder die christliche Armutsbewegung noch die christliche Wohlstandsbewegung das Zentrum des Evangeliums. Es zeigt jedoch mit aller Klarheit auf, dass Armut und Reichtum zu einem Fallstrick werden können. Sprüche 30,8-9 sagt: „… und lass mich weder arm noch reich sein! Gib mir nur so viel, wie ich zum Leben brauche! Denn wenn ich zu viel besitze, bestreite ich vielleicht, dass ich dich brauche, und frage: ‚Wer ist denn schon der Herr?‘ Wenn ich aber zu arm bin, werde ich vielleicht zum Dieb und bereite dir, meinem Gott, damit Schande.“

Geld und Besitz können für uns zu einem Mammon werden, sie können unsere ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Jesus aber möchte, dass unsere ganze Aufmerksamkeit dem Reich Gottes zukommt, dass sich unsere Gedanken und unser ganzes Leben um ihn drehen.

Deshalb möchte ich mich vor Gott immer wieder prüfen, welche Stellung Besitz und Geld in meinem Leben einnehmen. Aber ich möchte in meinem Leben nicht nur die Warnung der Heiligen Schrift: „Vorsicht! Finanzen haben es in sich!“ sehen, sondern auch die Fülle von geistlichen Prinzipien, wie ich mit Besitz und Finanzen umgehen und Gott ehren kann. Mein Verhalten soll im Handeln Gottes begründet sein und Jesus darf mich seelsorgerlich ermahnen: Du kannst nicht zwei Herren dienen!

Darum sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um Nahrung und Kleidung! Bedeutet das Leben nicht mehr als Essen und Trinken, und ist der Mensch nicht wichtiger als seine Kleidung? Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid? Und wenn ihr euch noch so viel sorgt, könnt ihr doch euer Leben um keinen Augenblick verlängern. Weshalb macht ihr euch so viele Sorgen um eure Kleidung? Seht euch an, wie die Lilien auf den Wiesen blühen! Sie mühen sich nicht ab und können weder spinnen noch weben. Ich sage euch, selbst König Salomo war in seiner ganzen Herrlichkeit nicht so prächtig gekleidet wie eine von ihnen. Wenn Gott sogar die Blumen so schön wachsen lässt, die heute auf der Wiese stehen, morgen aber schon verbrannt werden, wird er sich nicht erst recht um euch kümmern? Vertraut ihr Gott so wenig? Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: ‚Werden wir genug zu essen haben? Und was werden wir trinken? Was sollen wir anziehen?‘ Nur Menschen, die Gott nicht kennen, lassen sich von solchen Dingen bestimmen. Euer Vater im Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht. (Matthäus 6, 25-32)

 

2. Gott sorgt für Dich!

 

In 1. Mose 22,14 wird Gott als „Jaweh Jireh“, als „der Herr, der versorgt“ bezeichnet. Er kümmert sich um seine Leute. Jeden Tag gab er den Kindern Israels auf ihrer 40-jährigen Wüstenwanderung Manna zu essen und Jesus selbst brauchte nur fünf Brote und zwei Fische, um mehr als 5000 Menschen satt zu machen.

Er will für mich und Dich sorgen! Vielleicht stellst Du Dir gerade die Frage: „Wenn das wahr ist, hat Gott mich dann übersehen?“

Ich kann aus meinem Leben sagen: Gott versorgt. Aber: Es gibt einen Unterschied zwischen meinen Bedürfnissen und meinen Wünschen. Gott hat nie alle meine Wünsche erfüllt, aber er hat seine Verheißungen erfüllt und diese beziehen sich auf meine Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung und Unterkunft. Gott hat sich in seinem Wort verpflichtet, für Bedürfnisse zu sorgen.

Für Gott sind Finanzen kein Problem. Das habe ich erlebt und darum werde ich durch die Verse 25-32 getröstet. An dieser Stelle noch ein weiterführender Gedanke: Wenn wir Jesus nachfolgen wollen, müssen wir Gott die Eigentumsrechte über unseren Besitz übertragen. Wenn Dir das bis heute nicht so bewusst war, möchte ich Dich einladen, eine solche Übereignung an Gott vorzunehmen. Die Eigentumsrechte abzugeben ist nicht leicht. Aber es lohnt sich, denn ich weiß, mein Gott sorgt für mich!

Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen. (Matthäus 6,33)

 

3. Trachte zuerst nach dem Reich Gottes!

 

Je mehr wir uns das bewusst machen, so entlastender ist es. Es ist nun aber nicht so, dass wir uns zurücklehnen könnten und meinen, wir hätten damit alle biblischen Prinzipien im Umgang mit Geld und Besitz bereits erfasst. Das „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit …“ kommt immer wieder in den unterschiedlichen Aussagen Jesu über Geld und Besitz vor. Dabei dominiert der Begriff der „Haushalterschaft“. Gott als der Herr will seinen Menschen die Verantwortung/Verwalterschaft geben. Wir sollen zuverlässig und treu mit den Dingen umgehen, die Gott uns gibt.

In Lukas 16,10-12 steht: „Doch bedenkt: Nur wer im Kleinen ehrlich ist, wird es auch im Großen sein. Wenn ihr bei kleinen Dingen unzuverlässig seid, werdet ihr es auch bei großen sein. Geht ihr also schon mit Geld unehrlich um, wer wird euch dann die Reichtümer des Himmels anvertrauen wollen? Verwaltet ihr das Geld anderer Leute nachlässig, wer wird euch dann das schenken, was euch gehören soll?“

Jesus betont die Zuverlässigkeit und Treue, die von uns erwartet werden, und zwar im Umgang mit allen Gütern. Unsere Grundhaltung der Treue soll sich auf alles beziehen, besonders auf die sogenannten „kleinen Dinge“. Meine Zuverlässigkeit entscheidet darüber, wie viel Gott mir anvertrauen kann. Ich möchte lernen, eine treue Haushalterin zu sein und mich von Jesus in meinem Alltag zu diesem biblischen Prinzip herausfordern lassen. Jesus macht in Matthäus 6,33 deutlich, dass jedem, der seine Priorität beim Reich Gottes und bei seiner Gerechtigkeit setzt, eine Segensquelle aufgetan wird: „… dem wird Gott alles zufallen lassen“.

Gerade im Umgang mit unseren Finanzen wird dies deutlich. Im Grunde sagen unsere Kontoauszüge mehr über unsere Prioritäten als vieles andere, was wir sagen oder tun.

Wenn wir Gott etwas geben, dann ist es ein Akt der Anbetung. Wie komme ich zu diesem Gedanken? Weil Jesus Christus mein Herr und treuer Versorger ist, kann ich meine Dankbarkeit und Liebe ihm gegenüber zum Ausdruck bringen, indem ich ihm meine Gaben gebe. Natürlich nutzt die Gabe auch dem Empfänger, aber in Gottes Wort ist der Segen für mich als Geber, wenn ich mit einem aufrichtigen und liebenden Herzen gebe, größer als der für den Empfänger. Es geht also beim Geben um das Nutzen der von Gott zugesagten Segensquelle.

Es ist der Geist der Freude und der Freiheit der uns prägen soll, wenn wir darüber nachdenken, wie wir mit dem uns anvertrauten Besitz und Geld umgehen können. Zu einem solchen geistlichen Lebensstil möchte ich Dich heute besonders einladen. Ich möchte Dich und mich neu ermutigen, Gott zu vertrauen. Er will für Dich sorgen.

Wir haben einen Gott, der alles für Dich und mich losgelassen hat, der alles gegeben hat, um uns zu beschenken. In Christus haben wir Anteil an diesem Reichtum. So schreibt es auch Paulus in seinem Brief an die Philipper: „Durch seinen Reichtum wird euch Gott, dem ich gehöre, durch Jesus Christus alles geben, was ihr zum Leben braucht!“ (Philipper 4,19).

 

Elke Müller ist seit 2015 Vorstandsvorsitzende der Freikirchen.Bank, einer christlichen Genossenschaftsbank. In ihrem Alltag dreht sich sehr viel um das Thema „Finanzen“ und die Frage, wie die Bank am besten die ihr anvertrauten Gelder im Reich Gottes einsetzen kann. Sie liebt die Gemeinden Gottes in allen Facetten und lebt mit ihrem Mann Andreas in Bad Homburg v. d. Höhe bei Frankfurt.


 

Dieser Artikel stammt aus dem Erlebt Magazin zum Thema „Finanzen“ (Ausgabe Nr. 41 – Oktober 2023)

Erlebt Heft Oktober 2023

Bestellen Sie sich hier ein kostenloses Exemplar nach Hause!

 

Kommentare
  • Darko Kähny
    Antworten

    DANKE!!! Für den Input…

    Ich hoffe in diesem Sinne zu leben und zu erleben wie groß seine Gnade ist.

    Ich glaube daran das seine Liebe mich mehr erfüllt als es Besitz machen kann.

    Sein Wille geschehe. Das ist unser Kapital.

Einen Kommentar hinterlassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Sport SchulzeMarzia