Wer hohe Anforderungen an sich und sein Leben stellt, bringt es meist in Beruf und Freizeit zu Höchstleistungen. Den Betroffenen ist selten klar, dass dies im Laufe der Zeit zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt. Für Christof und Adam war es der christliche Glaube, der sie motivierte, stets ihr Bestes zu geben. (Moderation: Sabine Bhandari / Andreas Waldmann)

Kommentare
  • Tomasz Cebulski
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    Ich möchte nicht im eigentlichen Sinne perfekt sein, aber ich kenne dieses von Christof beschriebene Gefühl. Allerdings habe ich keine Frau oder Kinder. ich lebe alleine, was durchaus seine Nachteile hat, weil da niemand ist, der einem bei Bedarf positiv zuredet. Ich war auch in einer Depression, zudem einer Angsth und Panikstörung, bin durch zahlreiche Kliniken durch. Und obwohl es mir deutlich besser geht, ich auch Versuche durch Gott-Vertrauen stabil zu bleiben, immernoch schwingt bei mir ständig eine Versagensangst mit. Egal wo ich stehe. Ich habe Medizintechnik studiert, kam dort aber zu keinem zufriedenstellenden Job, also mache ich nach der langen Depression eine Umschulung als Reha-Maßnahme. Als Fachinformatiker. Auch nicht das, was ich wirklich will, aber die Angebotsspanne für Reha-Umschulungen ist nicht groß. Jedenfalls sind meine Leistungen zwar für, aber ich kämpfe immer mit der Angst zu versagen, etwas nicht zu schaffen, und diese Angst erzeugt im Vorfeld das Gefühl, dass für mich eine Welt zusammenbrechen würde, wenn ich etwas nicht schaffe, oder einen Leistungsnachweis vergeige. Natürlich weiß ich objektiv, nüchtern, dass dem nicht so ist. Doch die immernoch aufploppende Depression ist stärker als jeder rationale Gedanke. In dem Augenblick verliert man auch den Anker zu Gott, der mich sonst trägt, wo ich in Ruhe, mit viel Fokus mich ganz hingeben und sage „dein Wille geschehe“, selbst wenn es sein soll, dass ich diese Umschulung nicht schaffe. Ich will vertrauen haben, dass er einen Plan für mich hat. Doch in tiefen Emotionen und Depressionen sind solche Gedanken für mich nicht greifbar.meistwns geht’s mir dennoch inzwischen gut.
    Ich kann also sehr gut nachempfinden, wenn andere mit Depressionen und Selbstzweifeln, Perfektionismus und Verzweiflung kämpfen. Die Wege zur Besserung sind meistens lang und anstrengend. Oft damit verbunden, dass man sich notfalls neue Leute für die eigene Umgebung suchen muss, die einen verstehe , und die, die es nicht verstehe wollen wollen, kein Mitgefühl zeigen, so traurig es klingt, hinter sich lassen. Ich bin denen, die mich nicht verstanden haben, überhaupt nicht böse, aber ich musste Abstand von ihnen nehmen, um selbst wieder gesünder zu werden und voranzukommen. Denn was letztendlich zählt ist, dass man überhaupt leben und funktionieren kann, und dass man Gott und Jesus an seiner Seite spürt. Nicht jeder ist dafür geeignet mit kontroversen Menschen angemessen auszukommen. Wer es kann, OK, aber die meisten Depressiven werden vermutlich genauso sich neu formieren müssen in ihrer Umgebung. Ich glaube, währe Christen sind da deutlich einfühlsamer, weil die Nächstenliebe mehr Gewicht hat. Wenn man nur runtergezogen wird, und selbst nicht stark genug ist, muss man sich selbst schützen.
    Meine Versagensangst bleibt – und es wird wohl noch Jahre wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis ich sie im Griff habe. Aber ich bin zuversichtlich, schließlich habe ich den heiligen Geist an meiner Seite.

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