von Nanna Palkus

Kennen Sie diesen Spruch? Ab und an höre oder lese ich diesen noch, doch kommt Ruhe  in unserem stressigen Alltag überhaupt noch vor? Widerspricht sich das nicht? In dem Nichtstun liegt Kraft, hm? Wie ist das zu verstehen? Zum Beispiel wachsen Kinder nur während der Schlafenszeit. Das ist doch erstaunlich, oder? Um es mehr verstehen zu können, hilft es mir, in die Bibel zu schauen und Erklärungen zu finden.

Nachdem Gott die Welt und den Menschen erschaffen hatte, ruhte ER am siebten Tag. Gott heiligte und segnete diesen Tag. Der Mensch wurde am sechsten Tag erschaffen und sein Leben begann mit einem RUHEtag (1. Mose 1 – 2,4ff).

Etwas anderes fällt noch auf: Gottes Zeiteinteilung über den 24-Stundentag ist eine andere als bei den meisten von uns. Das jüdische Volk lebt nach Gottes Zeiteinteilung: Hier beginnt der neue Tag am Abend mit dem Sonnenuntergang – also mit RUHE (1. Mose 1,5b).

Als Mose die Zehn Gebote von Gott empfing, war unter anderem das 3. Gebot, den Sabbat zu heiligen. Also einmal in der Woche einen RUHEtag einzulegen (2. Mose 20,8-11). Im Wort Gottes finden wir immer wieder den Hinweis, diesen RUHEtag zu bewahren und einzuhalten. Es erinnert uns daran, dass Gott den Himmel und die Erde gemacht hat und er der Schöpfer aller Dinge ist. Und ER selbst hat eine Sehnsucht nach Gemeinschaft mit uns – dieser RUHEtag lädt uns besonders dazu ein.

Kann es sein, dass die RUHE etwas ist, was nicht einfach erklärbar ist, jedoch mit Gottes Gegenwart zu tun hat? In der Offenbarung 1,8 (Neue Genfer Übersetzung) steht geschrieben: “Ich bin das A und das O, der Ursprung und das Ziel aller Dinge, sagt Gott, der Herr, der ist, der war und der da kommt, der allmächtige Herrscher“.

Gott IST. Er IST der Gegenwärtige, Er IST immer. Er war immer da. Als die Vergangenheit die Gegenwart war, war Er in Seiner Fülle gegenwärtig. Wenn die Zukunft Gegenwart wird, wird Er auch da sein.

In Jesaja 9,6 finden wir einen sehr ausdrucksstarken Hinweis, der gleichzeitig auf eine immerwährende Realität hinweist: “Die Herrschaft RUHT auf seinen Schultern”. Es ist einer der vielen Hinweise auf Jesus. Zu der damaligen Zeit dauerte es noch Jahrhunderte, bevor Jesus tatsächlich in die sichtbare Welt kam. Und doch RUHTE die Herrschaft schon auf seinen Schultern!!!

Der natürliche Mensch ist der Feind Gottes (Römer 5,10) und lehnt sich gegen alles auf, was von Gott kommt. Er lenkt sich ab, sucht Anerkennung oder ist nur durch eigenes Machtgehabe angeblich zufrieden zu stellen. Sein Gewissen spiegelt jedoch etwas anderes wider: Unruhe! Das macht sich auf unterschiedliche Art und Weise bemerkbar und ist in der Welt überall wahrzunehmen.

Als Jesus hier auf Erden war, wurde es für die Menschen sichtbar, was mit der RUHENDEN Herrschaft gemeint war. Er sprach: “Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch RUHE geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir. Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig und ihr werdet RUHE finden für eure Seelen – denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.” (Matthäus 11,29.30) Er bietet uns hier ein sogenanntes Tauschgeschäft an: meine Vorstellungen und Pläne in Jesu Hände legen und dafür Ruhe empfangen.

Jesus weiß, dass wir immer wieder in dieser Gefahr sind, uns Dinge aufzuerlegen und so unter Druck geraten. Wir nehmen daran Schaden und fügen diesen auch anderen zu. Es gibt viele Situationen in unserem Leben, die uns herausfordern und viel Unruhe bringen. Das Wort Gottes sagt dazu in Psalm 46,11 “Laßt ab und erkennt, dass ich Gott bin, ich werde erhöht sein unter den Nationen, erhöht auf der Erde”.

In manchen Übersetzungen heißt es “seid stille”, jedoch das hebräische raphah meint auch etwas anderes: “du klammerst dich an etwas fest – lass es los!” Hier wird sichtbar, dass es nicht so einfach ist, in die Ruhe zu gehen. Es bedarf einer Entscheidung von mir: loszulassen und in die Arme des Vaters zu laufen. Glauben bedeutet Gott zu vertrauen.

Dazu habe ich dieses Erlebnis bildlich vor Augen:

Bei einem Familientreffen waren wir alle im Garten, unser Enkel spielte im Sandkasten. Auf einmal sah er seinen Opa mit offenen Armen (in einem Fußballtor). Unser Enkel ließ alles stehen und liegen und rannte in die Arme von seinem Opa. Dieses Bild trage ich in meinem Herzen, denn ich glaube, dass unser himmlischer Vater immer mit offenen Armen da steht und auf uns wartet. Lassen wir doch alles stehen und liegen und rennen zu IHM, um seine Ruhe zu empfangen. Diese Ruhe ist nicht dazu da, dass wir noch mehr schaffen. Sondern diese Ruhe vom Vater will uns neu erschaffen.


Dieser Beitrag stammt aus unserem ERLEBT Magazin zum Thema „Ruhe“.
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