YADA Worship ist eine junge Worshipband aus Hamburg. Ihr Herz schlägt für deutsche, christliche Lieder, die Gemeinden dienen und in eine tiefe Begegnung mit Gott führen. – Ein Interview mit Julie und Jerry Devendraraj über Anbetung und wie wir Gott in Musik erleben können.

Liebe Julie, lieber Jerry, gerade habt ihr mit eurer Band das Debütalbum “Perspektive” rausgebracht.
Was war euer Herzschlag hinter diesem Album?

Julie: Der Herzschlag hinter unserem Album fing sehr früh an und der Titel für unser Album “Perspektive” ist eigentlich schon mit dem ersten von uns veröffentlichten Song, “Ich seh nur dich”, entstanden.  Als wir YADA gegründet haben, ging das unter anderem aus dem Herzschlag hervor Gottes Vielfalt, sein für uns manchmal fast unergründbares Wesen und Wege uns nah zu sein auszudrücken. Wenn wir Lobpreis machen, dann nehmen wir eine Perspektive ein. Wir richten unseren  Blick und unsere Haltung bewusst auf Jesus aus. In diesem Bewusstsein können wir Gott unabhängig unserer Umstände begegnen, weil er in jeder Situation zugänglich ist. Genauso vielfältig wie er ist, können auch unsere Perspektiven sein, aus denen wir ihn erleben.
Jerry: Ein Stück weit steht auch unser Bandname “yada”, der aus dem Hebräischen kommt und “jemanden o. Gott kennen/erkennen, nah sein” bedeutet, dafür. Jeder von uns ist einzigartig gemacht und begegnet Gott auf die unterschiedlichste Art und Weise, weil er uns geschaffen hat, uns kennt und weiß was wir brauchen. Die Songs von “Perspektive” haben alle einen unterschiedlichen Ausgangspunkt. Einige davon sind in tiefer Trauer und Unverständnis entstanden, manche auf dem Berg nach einem schweren Aufstieg voller Erleichterung, einige in grenzenloser Freude und andere aus den zerbrechlichsten Momenten unseres Lebens heraus. Aber alle sind aus einer anderen Perspektive entstanden, in der wir Gott  immer wieder finden und erleben konnten. Wir wünschen uns, dass diese Lieder durch jede Situationen begleiten und ermutigen immer wieder eine neue Perspektive einzunehmen. Es gibt nichts wo wir im Leben durchgehen, dass Jesus nicht zum Besten nutzen könnte, damit wir eine neue Facette von ihm entdecken und ihn tiefer kennenlernen.

Warum seid ihr so begeistert von Worship?

Jerry: Lobpreis ist für uns einfach ein Ausdruck von Begeisterung. Im Lobpreis geht es ja darum der Begeisterung, der Verehrung, der Dankbarkeit und Liebe zu Gott einen Ausdruck zu verleihen und das eben durch Musik. Gleichzeitig lieben wir natürlich Musik und unsere Gaben in dem Bereich für Jesus einzusetzen, was uns auch begeistert.

Wir glauben einfach, dass im Lobpreis so viel für uns verborgen liegt. Lobpreis ist ein Ausschütten der Liebe auf Jesus,  Lobpreis kann ein Freudentanz über die Wunder sein, die Gott tut. Lobpreis ist aber auch eine Waffe, die wir nutzen können. Lobpreis ist kraftvoll und kann auf der geistigen Ebene so viel in Bewegung setzen. Lobpreis führt uns in den Thronsaal, die Gegenwart Gottes. Einer unserer Lieblingsverse ist aus Psalm 100,4 wo es heißt: “Geht durch die Tempeltore mit Dank, kommt mit Lobgesang in seine Höfe. Dankt ihm, preist seinen Namen!” Lobpreis führt uns an das Herz Gottes und das lieben wir.

Warum singt ihr deutsch?

Julie: Wir empfinden deutsch als unsere Muttersprache auch als unsere Herzenssprache. Die Sprache mit der du aufwächst oder die du alltäglich sprichst hat einen ganz anderen Einfluss auf dich, als wenn du den Inhalt erst übersetzen musst. Wir singen im Worshipbereich gerade in unseren Gemeinden ja doch relativ viel Englisch, bzw. übersetzen englische Worship Songs dann ins deutsche. Ich finde, alleine an dieser in den letzten Jahren immer stärker gewordenen Bewegung, die bekanntesten englischen Worship Songs in Deutsche zu übersetzen, sieht man einen Hunger nach Songs in unserer eigenen Sprache. Alle diese Songs sind großartig und auch genauso großartig übersetzt, aber ich denke immer, dass ein Teil des Ursprungs und der Bedeutung, die ein Text in seiner Originalsprache hat, bei der Übersetzung verloren geht. Deshalb war für uns ganz klar, wir wollen deutsch schreiben. Von unserem Herzen geradezu in Gottes Herz oder die Herzen anderer Menschen hinein. Ich liebe außerdem die Vielfalt der deutschen Sprache, die Poesie und die Schönheit darin Worte zu finden, die das Herz berühren und Menschen etwas nahe zu bringen.

Wie entstehen eure Texte? 

Julie: Man könnte fast sagen, unsere Texte sind wie eine Symbiose mit der Melodie, denn die Idee zum Thema des Songs entsteht meist synchron mit der Melodie. Oft sind es Momente, wo wir Zuhause am Klavier sitzen/ Zuhause Lobpreis machen und der Heilige Geist uns etwas aufs Herz legt. Es sind auch persönliche Themen, die uns gerade selbst beschäftigen und die wir in unseren Songs “verarbeiten” und Jesus uns eine neue Perspektive auf diese Dinge zeigen lassen. Ich liebe es dazu dann die Bibel zu wälzen und mir alle möglichen Geschichten durchzulesen, wo andere sowas durchlebt haben. Manchmal nehmen wir uns auch eine konkrete Geschichte aus der Bibel, die uns bewegt und schreiben ganz bewusst auf deren Basis den Text.

Wer ist ein gutes Vorbild für Lobpreis in der Bibel?
Julie: Als erstes fällt mir da immer David ein, weil der wahrscheinlich der krasseste Lobpreiser und Songwriter überhaupt war. Ich persönlich liebe aber die Geschichte der Frau, die das kostbare Nardenöl über Jesus ausgießt noch viel mehr. Für mich ist dass das eindrücklichste Bild von Lobpreis und tiefster Anbetung in der Bibel. Der Akt der reinen Verschwendung für Jesus, den sie begeht finde ich so unfassbar schön und bewundernswert. Manchmal frage ich mich, wie viel sie das wohl an Mut, Stärke und Willen gekostet hat, das so durchzuziehen. So eine Anbeterin will ich auch sein, die verschwenderisch ihre Liebe und Verehrung auf Jesus ausgießt, unabhängig von den Blicken und Meinungen der anderen, um sie herum.

Warum sollten wir Lobpreis machen?

Jerry: Das ist eine hervorragende Frage, die ich mir auch schon oft gestellt hab. In unseren Lobpreis Workshops fragen wir das die Teilnehmer manchmal und die häufigste Antwort ist wohl: “weil Gott der Lobpreis gebührt?”. Das stimmt. Aber braucht Gott denn Lobpreis? Ist er abhängig davon? Sicherlich nicht. Gott kommt auch prima ohne unseren Lobpreis klar – aber wir nicht. Lobpreis macht etwas mit uns. Im Lobpreis richten wir unsere Augen weg von uns, weil es darum geht Jesus groß zu machen. In diesem von uns weg und hin zu ihm finden wir eigentlich alles was wir brauchen, weil darin nur noch übrig bleibt, was wirklich zählt. Unsere Sichtweise ändert sich und wir bekommen ein Stück göttlicher Perspektive geschenkt, die er auf uns und unser Leben hat.

Wie können wir in Gemeinden einen Ort des Lobpreises schaffen?

Jerry: ich glaube, wenn Gemeinden sich diese Frage stellen, sind sie schon gut dabei. Wir selbst haben erlebt, dass es einen riesen Unterschied macht sich als Lobpreisleiter oder auch Mitglied eines Lobpreisteams mit seiner Identität als Lobpreiser auseinanderzusetzen. Sehr zu empfehlen ist hier das Buch “Eine Audienz beim König” von Zach Neese. Wenn wir verstehen, was wir da eigentlich machen und dass es nicht nur um die nette musikalische Umrahmung des Gottesdienstes geht, kommen wir schon einen großen Schritt weiter. Denn Lobpreis ist tatsächlich ein Ort, es ist ein Ort wo die Gegenwart Gottes wohnt und wo wir eintreten dürfen und dem König höchstpersönlich begegnen können. Doch dieses Verständnis haben vielleicht  nicht alle Leute, die im Lobpreisteam auf der Bühne stehen oder den Gottesdienst besuchen. Wir wollen deshalb auch besonders Lobpreisleiter ermutigen hier voranzugehen und zu prägen, ihr Team zu lehren und das gemeinsam zu entdecken. Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass wir als Lobpreisleiter immer nur so viel Offenbarung und Verständnis an die Gemeinde weitergeben können, wie wir selber vorher bekommen haben. Deshalb investiert in euer Team, in gute Workshops und Coachings, Literatur und vor allem schafft in eurem Lobpreis Team einen Ort der Begegnung. Macht nicht nur Lobpreis, wenn ihr am Sonntag auf der Bühne steht, sondern kultiviert einen Ort von Anbetung in eurem Team, wo ihr als allererstes vor Gottes Thron kommt und ihm begegnet, bevor ihr andere darin anleitet.

 

Wie kann Musik uns helfen, Gott zu begegnen?

Julie: Musik öffnet Herzen. Musik bringt uns zum Lachen, zum Weinen… zum Fühlen. Musik erreicht mein Herz zum Beispiel ganz anders, als geschriebene oder gesagte Worte. Diesen Moment kennt vielleicht jeder, wo eine Botschaft in einen Song verpackt, oder auch nur eine Zeile eines Liedes, einen plötzlich ganz stark berühren und bewegen. Ich glaube, dass Musik ein Zugang zum Herzen ist, der völlig ungefiltert funktioniert und dich mitten drin trifft. Von Lobpreis spricht man ja auch oft als gesungene Gebete. Wir erleben oft, wie es Menschen so viel leichter fällt mit Gott durch Lieder zu kommunizieren, als durch reine Worte. Es gibt so viele unterschiedliche Wege Gott zu begegnen und Musik ist eben einer davon.

Welche Tipps habt ihr für unsere Leser, die sich eine Begegnung mit Gott wünschen?

Julie: das schöne an Begegnungen mit Gott ist, es gibt keine Formel dafür. Du musst nicht erst das richtige Gebet aufsagen oder eine bestimmte Position einnehmen: Gott will und kann dir immer begegnen. Das Wertvollste, was du bringen kannst ist ein Herz was offen ist. Ich liebe den Gedanken, dass Jesus nur darauf wartet, dass wir uns ihm zuwenden, damit er uns endlich alles zeigen und sagen kann, was auf seinem Herzen ist. Gott ist nicht fern, er ist dir näher als du denkst. Es gibt nicht nur einen Weg Gott zu begegnen, sondern genauso verschieden wie wir gemacht sind, sind auch die Wege auf denen wir ihm begegnen können. Vielleicht fällt es dir leichter Gott draußen in der Natur zu finden, oder wenn es ganz still ist, vielleicht aber auch in Gemeinschaft mit anderen oder durch Musik. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch, sei kreativ und erwarte, dass Gott dir begegnen will.

CBN bedankt sich herzlich für das Interview!

 

 

 

Das neue Album von YADA Worship „Perspektive“ ist ab sofort erhältlich.

Verlag: Integrity Music Europe Ltd.

 Aufs Album klicken und reinhören!

 

 

 


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