von Simon Tatje, Accounting Manager bei CBN Deutschland, Lobpreisleiter und leidenschaftlicher Musiker
Warum hat Gott uns Menschen ein Gespür für Musik geschenkt?
Ich glaube, dass Musik nicht nur eine nette Unterhaltung oder ein Hobby ist, sondern ein elementarer Bestandteil unseres Lebens und insbesondere unseres Glaubenslebens sein sollte!
Denn die Bibel ist voll von Musik:
So hat Gott Mose ein ganzes Lied offenbart, das dieser als Lehre, Ermahnung und Erinnerung dem Volk Israel vortragen sollte. (5. Mose 32,1-42)
Ein Großteil der 150 Psalmen sind eigentlich gesungene Gebete, die häufig auch musikalisch begleitet wurden. (z.B. Psalm 4,1)
In der Offenbarung lesen wir an vielen Stellen, dass auch der Himmel mit Musik und Lobpreis erfüllt ist. (z.B. Offenbarung 15,3)
Und im Neuen Testament werden die Kolosser, und damit auch wir, von Paulus direkt aufgefordert zu Gott zu singen: “[…] Singt Psalmen, Lobgesänge und von Gottes Geist eingegebene Lieder; singt sie dankbar und aus tiefstem Herzen zur Ehre Gottes.” (Kolosser 3,16)
Gott scheint Musik zu lieben und sie nicht ohne Grund geschaffen zu haben, wenn sie so viel Raum in der Bibel hat! Und wenn man sich anschaut, was sie alleine psychisch und körperlich für positive Auswirkung auf uns Menschen haben kann, wird man fast sprachlos.
So haben Wissenschaftler herausgefunden, dass beim Singen Endorphine, die körpereigenen Glückshormone, ausgeschüttet und zeitgleich Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin abgebaut werden. Melodien trösten uns, fördern die Entspannung, regen Sportler zu Höchstleistungen an und bei Operationen benötigen Patienten unter fröhlicher Beschallung sogar weniger Narkosemittel. Musik kann Schmerzen verringern, Blutdruck und Herzfrequenz senken, Symptome bei Multipler Sklerose lindern und Autisten helfen, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.
Musik wirkt fast wie ein Wundermittel, wenn man liest, dass mit ihr Parkinson-Patienten zu tanzen beginnen, Menschen mit Alzheimer sich wieder erinnern, gelähmte Patienten nach einem Schlaganfall sich wieder bewegen und Menschen im Wachkoma plötzlich wieder Reaktionen zeigen können.
Spätestens bei Filmmusik dürfte uns klar werden, dass Musik die Stimmung und Empfindung von jedem von uns beeinflusst. Denn ohne die romantischen Streicher, die hektischen Trommeln oder die melancholischen Moll-Klänge wirken viele Filmszenen auf einmal sehr eindimensional und fad. Was wäre das für ein Happy-End im Liebesfilm, wenn nicht die emotionale Musik während des Kusses gespielt wird, oder wie langweilig wäre ein Tatort, ohne die spannungsgeladene Musik während des Verbrechens?
Musikgeschmäcker und musikalische Fähigkeiten mögen unterschiedlich sein, aber auf jeden von uns hat Musik einen Einfluss. Und deshalb verpassen wir auch etwas, wenn wir unseren Glauben nur mit dem Verstand leben. Hat Gott uns nicht vielleicht extra genau so geschaffen – mit Herz, Verstand und Emotionen – und in diesem Zusammenhang uns auch die Sensibilität gegenüber Musik und Melodien geschenkt?
Wenn wir uns das alles vor Augen halten, wird schnell klar, dass wir Musik nicht aus unserem Glaubensleben ausklammern können. Wenn Sie so viel Einfluss auf uns hat und an unserem Verstand vorbei so tief ins Herz dringen kann, dann ist sie auch ein Schlüssel mit dem wir Gott tiefer begegnen können.
Als ich 14 Jahre alt war ist mein Vater an einer Krebserkrankung gestorben. Ich hatte das Glück, dass ich kurze Zeit zuvor Gott kennengelernt habe. Die Gewissheit, dass mein Vater jetzt bei Jesus ist und dass es ihm dort besser geht, hat mir zwar in meinem Verstand durch diese Zeit geholfen. Doch trotzdem war natürlich viel Trauer, Verzweiflung und Überforderung in mir. Hier hat mir Musik geholfen meine Gefühle wahrzunehmen und vor allem sie auszudrücken. Ich habe angefangen eigene Lieder an Gott zu schreiben, sozusagen meine eigenen Psalmen, in denen ich Gott meine Fragen und meine Trauer zum Ausdruck gebracht habe, aber auch meine Hoffnung und meinem Glauben an ihn, trotz dieser Umstände.
Heute, viele Jahre später, ist Musik noch immer ein elementarer Bestandteil meines Lebens und auch meines Glaubenslebens. Wenn ich niedergeschlagen bin, kann ich ermutigende Musik hören, die mich aufbaut. Wenn ich fröhlich bin, kann Musik das unterstreichen. Und gerade bei uns Männern, die ja manchmal nicht so leicht wahrnehmen, wie wir uns gerade fühlen, kann Musik auch ein Barometer sein, an dem wir erkennen, wie es unserem Herz gerade geht und welche Emotionen vielleicht tief vergraben in uns schlummern.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein paar gute Impulse geben. Lassen Sie sie nicht ungenutzt, sondern fangen Sie gleich heute an, mehr Musik in Ihren Alltag und Ihr Glaubensleben zu integrieren.
Wenn Sie schon immer ein Instrument lernen wollten – fangen Sie an!
Wenn Sie ein Instrument spielen können – spielen Sie es zur Ehre Gottes!
Bauen Sie Gesang in Ihren Alltag ein – Zuhause, beim Autofahren, mit Freunden und Familie!
Und wenn Sie das nächste Mal Musik hören – fragen Sie Gott, wie es um Ihr Herz steht und wie er Ihnen vielleicht gerade jetzt durch Musik begegnen möchte!
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