von Mark Dijkens, Regional Director CBN Europe
Die Bibel spricht oft über Demut und dass wir berufen sind “demütig zu sein vor unserem Gott” (Micha 6,8) Und das nicht ohne Grund, wissen wir doch alle, dass Hochmut vor dem Fall kommt. Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, aber ich kenne durchaus Probleme mit Stolz und welche Auswirkungen das auf meine Beziehung zu Gott und zu anderen hat.
Ich bin schon immer ein Perfektionist gewesen. Schon in jungen Jahren entdeckte ich meine Leidenschaft fürs Dienen, was dazu führte, dass ich dienen und Menschen glücklich machen wollte. Ich erinnere mich daran, wie ich bei Familienfeiern meine Familie und die Gäste fragte, was sie gern trinken würden und ich ihnen die Bestellung auf einem Tablett servierte, natürlich mit einem Lächeln im Gesicht. Auf der High School hatten wir die Möglichkeit, ein Praktikum in einem Berufsfeld unserer Wahl zu machen – ich wählte das Hotel- und Gastronomiegewerbe. Ich arbeitete in dieser Woche als Kellner und war begeistert von dem Konzept. Ich startete die Ausbildung zum Hotelfachmann und managte am Ende sogar ein Hotel in meinen Heimatland, den Niederlanden.
Mein Streben nach Perfektion führte mich beruflich in Vier- und Fünfsternehäuser und schließlich schrieb ich mich für einen Butler- und Haushaltsmanager-Kurs ein. Diesen schloss ich mit Auszeichnung ab und trat meinen ersten Job als Privat-Butler und persönlicher Assistent an. Ich erhielt eine Auszeichnung als Butler des Jahres und verschiedene Magazine und Publikationen berichteten über mich. Ich war sehr stolz auf meine Arbeit und den Dienst an meinen Arbeitgebern und Gästen und genoss es wirklich sehr, Menschen auf höchsten Niveau glücklich zu machen. Doch dieser Stolz war auch ein innerer Feind, der mich davon abhielt, mich vollständig Gott hinzugeben. Alles, was ich erreichte, tat ich aus meiner eigenen Kraft, obwohl ich den Herrn kannte, seit ich 17 Jahre alt war. Ich liebte den Herrn, aber ich hielt an meinem Stolz und meiner Unabhängigkeit fest.
Ich erinnere mich noch sehr gut daran, als der Herr mich aus diesem Bereich herausrief, und er akustisch hörbar in mein Ohr sprach: “Vertraue mir, und ich werde dir etwas Besseres geben!” Ich wusste nicht, wohin es gehen sollte oder dass er mich am Ende zu CBN führen würde. Doch zuerst musste ich die wahre Bedeutung von Dienen lernen. In der nächsten Zeit lernte ich soviel über Demut, was mich perfekt auf die Zukunft vorbereiten sollte.
Nachdem ich meinem Arbeitgeber informiert hatte (der nicht verstehen konnte, warum ich diesen Entschluss traf), musste ich meinen Nachfolger einarbeiten. Während meines letzten halben Jahres in dieser Anstellung arbeitete ich nur im Büro, nicht mehr als Butler, sondern als Bürokaufmann. Ich musste ab dem Zeitpunkt der Person, die ich einarbeitete, gegenüber Rechenschaft ablegen. Ich hatte wirklich damit zu kämpfen und Gott gab mir dadurch Lehrstunden der Demut. Er riss die Mauern meiner Unabhängigkeit, die ich mir über die Jahre aufgebaut hatte ein und lehrte mich, ihm jeden Tag mehr zu vertrauen. Zum allerersten Mal konnte ich ihm meine Karriere übergeben, meine Ehe, meine Zukunft, dem Gott, der mich bei meinem Namen gerufen hatte. Ich legte ihm alles hin was ich wusste, alles, was ich gelernt hatte und alles, was ich so lange voller Stolz in mir getragen hatte. Ich musste das tun, denn die Zukunft verlangte von mir eine andere Art von Dienst, der nicht von meinem Stolz abhängen konnte, sondern nur allein von Hingabe. Das war meine erste Lehrstunde in Demut, und sie war befreiend.
Gott erlaubte mir, diesen Teil seiner “Schule des Lebens” zu absolvieren, und er brachte mich zu CBN. Ich begann im UK Büro in Hereford als Assistent des Geschäftsführung zu arbeiten. Ich durfte viele neue Sachen lernen und hatte endlich eine Möglichkeit, Gott und Menschen in einer Art und Weise zu dienen, wie noch nie zuvor. Das ist nun schon 16 Jahre her und Gott war absolut treu in seinen Versprechen. Er hat alle Dinge zum Guten dienen lassen und mich in meinem Leben gesegnet, wie ich es mir niemals hätte vorstellen können.
Wenn ich auf die letzten 16 Jahre zurückblicke, bin ich überwältigt von Gottes Gnade und seiner unfehlbaren Liebe. Er hat meinen Stolz zerbrochen und mich Demut gelehrt. Alles kommt von ihm und alles ist für ihn. Ich hab es eigentlich nicht verdient, aber er hat einen Weg geschaffen, seinen Willen und seine Pläne für mein Leben zu verwirklichen.
Das ist nur ein Teil meines Zeugnisses und wenn ich jetzt lese, was ich geschrieben habe, entsteht fast der Eindruck, dass ich Gottes “Meisterschule der Demut” abgeschlossen habe. Wie auch immer, das ist weit gefehlt, denn Gott lehrt mich jeden Tag neue Dinge auf diesem Gebiet.
“Deshalb seid vorsichtig! Gerade wer meint, er stehe besonders sicher, muss aufpassen, dass er nicht fällt.” (1. Korinther 10,12)
In Zeiten, in denen ich denke, dass ich stark bin und alles geregelt bekomme, stehe ich am meisten in der Gefahr, zu fallen. Ich habe immer noch die Tendenz alles selbst regeln zu wollen, anstatt Gott um Hilfe zu bitten. Kennen Sie das? Manchmal mache ich immer noch dieselben alten Fehler, indem ich glaube, ein Personalproblem, eine finanzielle Herausforderung oder anderleuts Probleme für sie lösen zu müssen, anstatt Gott um Weisheit und Hilfe zu bitten. Um nach Hilfe zu fragen braucht es Demut und das Anerkennen der eigenen Grenzen. Wir sollten Gott, der die Quelle aller Dinge für uns sein möchte und uns mit allem versorgen will, um alles bitten was wir brauchen – und sogar darüber hinaus.
Als Christen stehen wir vor vielen Prüfungen, Herausforderungen und Fallstricken, die uns zum Stolpern und Fallen bringen können. Vielleicht gehen Sie jetzt gerade durch eine Herausforderung, in der Sie wirklich Gottes Hilfe und Eingreifen benötigen. Haben Sie ihn um Hilfe und Rat gebeten? Vielleicht versuchen Sie, die Dinge selbst zu regeln oder Sie fühlsen sich verantwortlich, die Situation zuerst zu bereinigen, bevor Sie Gott miteinbeziehen? Wahre Demut beginnt damit anzuerkennen, dass wir Hilfe brauchen. Was machen wir jetzt?
“Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben. Vertraut euch meiner Leitung an und lernt von mir, denn ich gehe behutsam mit euch um und sehe auf niemanden herab. Wenn ihr das tut, dann findet ihr Ruhe für euer Leben. Das Joch, das ich euch auflege, ist leicht, und was ich von euch verlange, ist nicht schwer zu erfüllen.“ Matthäus 11,28-30
Jesus, unser König, hat ein Beispiel dafür gesetzt, wie man ein Leben in Demut und Sanftmut führt und andere höher achtet als sich selbst. Er war nie stolz oder arrogant, sondern hat immer die Wahrheit in Liebe und Güte gesprochen. Er lädt Sie heute ein, zu ihm zu kommen und von ihm zu lernen. Sein Joch ist leicht.
Herr, hilf mir, mehr wie du zu sein, in meinem Umgang mit anderen, in meinem Reden und meinem Verhalten. Bitte nimm jede Art von Stolz von mir, der mich daran hindert, demütig mit dir und anderen umzugehen. Amen.
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