Eine neue Schädelplatte für Dimitri

UKRAINE – Dimitri hätte niemals damit gerechnet, dass ein kurzer Besuch in seinem eigenen Haus ihn fast das Leben kosten würde. Doch wenn man im kriegszerstörten Teil der Ost-Ukraine lebt, lauern die Gefahren überall. Traurigerweise endete ein kurzer Besuch mit einem langem Krankenhausaufenthalt.

Dimitri* ist alleinerziehender Vater, der fürsorglich für seinen 12-jährigen Sohn Danilo* sorgt. Beide lebten in einem bescheidenen Zuhause, das Dimitri sich durch harte Arbeit in der Mine bauen konnte. Doch eines Tages wurde ihr friedliches Zuhause von Soldaten aufgesucht. Sie warnten Dimitri vor den Gefahren des Krieges: „Wenn ihr überleben möchtet, zieht aus!“ 

Dimitri und Danilo nahmen die Warnung ernst und verließen das geliebte Zuhause und zogen in eine kleine Einzimmerwohnung in einer sicheren Gegend. Doch Dimitri sorgte sich um das hart erarbeitete Heim. Eines Tages beschloss er zurückzukehren, um zu überprüfen, ob alles in Ordnung war und um ein paar Werkzeuge zu holen. Dimitri nahm neben seinem Sohn auch seinen Freund Oleg mit. 

Die beiden ließen Danilo im Auto zurück und gingen die letzten Meter zu Fuß zum Haus.  Sie telefonierten noch mit Danilo, als sie am Grundstück ankamen. Danilo erinnert sich: „Papas Freund Oleg hat mir am Telefon gesagt, dass alles in Ordnung sei. Und dann war da plötzlich diese Explosion. Ich versuchte sie zu erreichen, doch beide Telefone waren ausgeschaltet. Ich habe dutzende Male angerufen, doch es hat nichts gebracht.“

Ein Stolperdraht im Vorgarten

Als Dimitri den Vordergarten betreten hatte, war er gegen einen Stolperdraht gestoßen und hatte damit eine Bombe ausgelöst. Danilo war ein paar hundert Meter weiter weg und wusste nicht, was er machen sollte: „Ich hatte richtig Angst. Niemand hat mir irgendwas erklärt, doch ich hab verstanden, dass Papa schwer verletzt war. Ich wusste in dem Moment nicht, ob er noch lebte.“ 

Gott sei Dank hatte Dimitri überlebt, auch wenn es sehr knapp gewesen war. Die Bombe hinterließ durch die Splitter mehr als 200 Wunden

Die Bombe hatte schwere Kopfverletzungen ausgelöst

am Kopf. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht und notoperiert. Doch durch die Explosion wurde auch sein Schädelknochen zertrümmert zusätzlich schwoll sein Gehirn an. Um sein Leben zu retten und das Gehirn zu entlasten, mussten die Ärzte einen großen Teil seines Schädelknochens entfernen. 

Obwohl er die Explosion und auch die vielen Operationen überlebte, war Dimitri in einer sehr schlechten Verfassung. Wäre er aus dem Krankenhaus entlassen worden, hätte er nicht zur Arbeit zurückkehren können. Er wusste nicht, wie er sich und seinen Sohn versorgen sollte. Und als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, war der Alltag, ohne einen Großteil seines Schädelknochens mit vielen Gefahren verbunden. Nur der kleinste Schlag auf den Kopf hätte ihn töten können. „Vor meiner Verletzung verbrachten mein Sohn und ich so viel Zeit zusammen. Wir gingen zusammen Fischen, fuhren gemeinsam Fahrrad und gingen oft ans Meer“, klagte Dimitri. Nach dem Unfall, war all dies nicht mehr möglich.

Dimitri mit seinem Sohn Danilo

Dimitri benötigte eine weitere Operation, um eine schützende Schädelkappe implantiert zu bekommen. Doch ohne Arbeit fand Dimitri keinen Weg die OP-Kosten aufzubringen. In diesem Moment der Hoffnungslosigkeit geschah für Dimitri ein Wunder: Spender von Operation Blessing traten für ihn ein und übernahmen die kosten für die Operation. Die neue Titanplatte in seinem Kopf schützt nun das Gehirn und er braucht heute keine Angst mehr zu haben, sich den Kopf zu stoßen.

„Endlich bin ich wieder Zuhause bei meinem Sohn“, freut sich Dimitri. „Der schlimmste Gedanke war der, dass ich meinen Sohn Danilo nie wiedersehen könnte.“ Dank der großzügigen Spender kann Dimitri jetzt auch in Zukunft für seinen Sohn sorgen! 

*Namen geändert

 

Wollen Sie auch in das Leben von Menschen investieren? Wir freuen uns über Ihre Unterstützung!

 

So können Sie helfen

 

Ein neues Haus für LiriaKeine Zahnschmerzen mehr