Welcher ist der wichtigste Schlag?

von Andreas Waldmann

Haben Sie schon einmal ein Haus renoviert und umgebaut? Oft wird dafür ja der Grundriss verändert, es werden Wände entfernt und Türen versetzt. Und dann steht man mit seinem Vorschlaghammer oder Bohrhammer vor so einer Mauer und fängt an, die Steine zu lösen und die Wand abzutragen. Dazu möchte ich Sie etwas fragen: Stellen Sie sich vor, sie benötigten 100 Schläge, um diese eine Wand zum Einsturz zu bringen. Welcher dieser 100 Schläge ist wohl der wichtigste? Der 100.? Viele würden das so sehen. Tatsache ist aber, dass der erste, zweite, dritte… Schlag jeweils genauso wichtig ist.

Obwohl wir nichts sehen, die Wand sich vielleicht nicht oder nur kaum rührt, arbeiten wir beharrlich auf das Ziel hin, sie niederzureißen. Und erst am Schluss stellt sich der Erfolg ein. Was, wenn wir frustriert nach 50, 67 oder 84 Schlägen aufgegeben hätten!? Das Gleiche gilt für einen Marathonlauf: Welcher der vielen Schritte, die für die über 42 km lange Strecke benötigt werden, ist wohl der wichtigste?

JEDER EINZELNE SCHRITT, DER UNS DEM ZIEL NÄHER BRINGT, IST NÖTIG UND WICHTIG! Im Hebräerbrief lesen wir: „Deshalb wollen auch wir – wie Läufer bei einem Wettkampf – mit aller Ausdauer dem Ziel entgegenlaufen. Wir wollen alles ablegen, was uns beim Laufen hindert, uns von der Sünde trennen, die uns so leicht gefangen nimmt, und unseren Blick auf Jesus richten, den Wegbereiter des Glaubens, der uns ans Ziel vorausgegangen ist. Weil Jesus wusste, welche Freude auf ihn wartete, nahm er den Tod am Kreuz auf sich, und auch die Schande, die damit verbunden war, konnte ihn nicht abschrecken. Deshalb sitzt er jetzt auf dem Thron im Himmel an Gottes rechter Seite.“

Was mich an diesem Bibeltext fasziniert ist, dass unser Leben mit Jesus ein Dauerlauf ist, der uns auch an unsere Grenzen bringen kann und in dem wir Hindernisse wie z.B. sündige Haltungen überwinden und ausräumen müssen. Dafür brauchen wir „Geduld und Spucke“, also 1. Ausdauer und 2. die richtige Perspektive. Und die liegt darin, dass Jesus das Ziel schon erreicht hat und uns vorangegangen ist. Wir sind also nicht allein auf weiter Flur, sondern haben einen echten „Vorläufer“, der es schon geschafft hat. Jesus ließ sich nicht abschrecken, ablenken oder vom Weg abbringen. Er ging beharrlich seinen Weg. Und wenn wir es machen wie er und auf die „vor uns liegende Freude“ schauen, wie die Elberfelder Bibelübersetzung es ausdrückt, bekommen wir dadurch auch die Motivation, die für diesen langen Weg nötig ist.

Wenn Sie also vor einer Mauer in Ihrem Leben stehen und schon so oft im Gebet dagegen vorgegangen sind, geben Sie den Glauben nicht auf! Machen Sie weiter! Jedes Gebet zählt! (Lk. 18, 1-8).

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