„Dank Menschen wie Ihnen glaube ich, dass das Gute siegen wird.“
Eine ukrainische Frau schöpft neue Hoffnung
Lina Uzum lebte in Mariupol. Einige Monate nach der Invasion gelang ihr die Flucht aus der brennenden Stadt, die inzwischen einem Friedhof gleicht.
Lina überlebte den Raketeneinschlag, der ihrem Patensohn das Leben kostete, als sie ihn gerade besuchte. Sie überlebte mehrere Bombardierungen nur knapp. Und als nicht mehr genügend Wasser da war und sie Abflusswasser aus den Heizungsrohren trinken musste, ging es ihr gesundheitlich sehr schlecht. Sie fror, als es im März schneite, war aber gleichzeitig froh, dass sie so Schnee schmelzen konnte und einen Schluck Wasser hatte.
Als Mitarbeiter des CBN-Hilfswerks Operation Blessing ihr ein Lebensmittelpaket bringen, treffen sie eine gebrochene Frau. Ihr trauriger und schmerzerfüllter Blick zeugt von all dem Grauen, das sie erlebt hatte. Während des gesamten Gesprächs lächelt sie kein einziges Mal. Emotionslos berichtet sie von ihren Erfahrungen:
„Es war März, eisig kalt, der Boden war gefroren. Die Wohnungstür war durch eine Granate blockiert. Es gab viele Verwundete und Tote. Ich konnte die Leichen nicht einfach auf der Straße liegen lassen, also musste ich die leblosen Körper an den Händen ziehen. Ohne Schaufeln war es unmöglich, ein Grab auszuheben. Also stapelten wir die Leichen unter einem Baum. Ich habe mindestens 15 Nachbarn begraben. Ich weiß nicht, wie ich da nicht den Verstand verloren habe. Vielleicht habe ich das. Es gibt vieles, an das ich mich nicht erinnere.“
Beinahe hätte sie ihren Sohn durch Granatsplitter verloren, die in ihre Wohnung flogen, aber eine dicke Bibel, die er in der Hand hielt, rettete ihn. Das Buch wurde beschädigt, aber ihr Sohn blieb unverletzt. Heute dient er als Freiwilliger bei den ukrainischen Streitkräften, während Lina immer noch versucht, sich von dem zu erholen, was sie durchgemacht hat.
Sie lebt in einer Flüchtlingsunterkunft in der Stadt Halych. Oft schwelgt sie in Erinnerungen an ihr friedliches Leben in ihrem Haus in Mariupol und wartet auf die Rückkehr ihres Sohnes aus dem Krieg. Sie macht sich Sorgen, weil sie glaubt, dass er nicht so stark sei wie sie und seine Psyche das nicht aushalten könne. Eine Katze wohnt nun bei ihr, die ebenfalls aus der Asche gerettet wurde.
Sie ist dankbar für das große Lebensmittelpaket, das sie erhalten hat: „Dank Menschen wie Ihnen halte ich immer noch durch und glaube, dass das Gute siegen wird. Danke, dass Sie mich mit Lebensmitteln versorgen, denn ich habe meinen Job verloren und bin noch lange nicht im Rentenalter. Ich überlebe dank der humanitären Hilfe.“
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